Vorsicht vor falschen Propheten in der BDSM-Szene

BDSM ist eine komplexe und faszinierende Welt – aber auch eine, die Wissen, Erfahrung und Verantwortung erfordert. Während sich viele echte Szenegänger für Aufklärung und sichere Praktiken einsetzen, tauchen immer mehr selbsternannte „BDSM-Coaches“ auf. Besonders auf TikTok haben diese Blender eine perfide Strategie entwickelt: Sie nutzen Dark Romance-Klischees, um BDSM-Interessierte auf Instagram zu locken – mit dem Ziel, ihnen dort das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Billige Lederhandschuhe, ein schlecht sitzender Anzug und hohle Phrasen sollen Dominanz suggerieren, während die wahren Absichten dahinter alles andere als ehrenhaft sind. Warum diese TikTok-Gurus nicht nur unglaubwürdig, sondern potenziell gefährlich sind, erfährst du hier.

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TikTok als Köder – Der Einstieg in eine gefährliche Masche

In der BDSM-Szene gibt es viele seriöse Quellen, die sich um fundierte Aufklärung bemühen. Doch TikTok bietet perfekte Bedingungen für Blender:
• Kurze Videos, wenig Raum für tiefgründige Inhalte – Kritische Fragen lassen sich einfach ignorieren.
• Der Algorithmus bevorzugt visuell ansprechenden Content – Ein düsterer Look, ein intensiver Blick, ein paar kryptische Worte – das reicht, um viral zu gehen.
• Junge, unerfahrene Zuschauer – Viele, die sich für BDSM interessieren, haben noch keine Vergleichsmöglichkeiten und werden von der mystischen Ästhetik angezogen.

Doch TikTok ist nur die erste Stufe ihrer Masche – das eigentliche Geschäft findet woanders statt.

Warum TikTok, wenn sie doch Geld machen wollen?

TikTok selbst bietet nur begrenzte Monetarisierungsmöglichkeiten. Creator mit wenigen Tausend Followern verdienen dort kaum Geld – also nutzen sie die Plattform als Köder, um BDSM-Interessierte auf Instagram, Telegram oder private Webseiten weiterzuleiten. Dort beginnt der eigentliche Betrug:
1. „Exklusive Inhalte“ gegen Bezahlung – Versprochen werden geheime BDSM-Tipps, exklusive Communitys oder sogar personalisierte „Dom-Coachings“.
2. Kostenpflichtige Kurse oder Mentoring-Programme – Oft völlig überteuert und voller oberflächlicher oder sogar gefährlicher Fehlinformationen.
3. Verkauf von „Zertifikaten“ oder „Sub-Schulungen“ – Es gibt kein offizielles BDSM-Zertifikat, aber diese Creator nutzen die Unwissenheit ihrer Follower aus.
4. Direkte Geldgeschenke oder „Unterwerfungstribute“ – Sie nutzen psychologische Tricks, um insbesondere weibliche Subs zu Zahlungen zu drängen.

Ein Beispiel: Ein TikTok-Creator mit 50.000 Followern sagt in seinen Videos Sätze wie:
„Wenn du wirklich lernen willst, was es heißt, eine Sub zu sein, dann folge mir auf Instagram – dort erfährst du alles.“

Auf Instagram gibt es dann einen Link zu einem Telegram-Kanal, wo er kostenpflichtige Kurse anbietet – für 99 € oder mehr. Die Inhalte? Leere Phrasen, toxische Vorstellungen und gefährliches Halbwissen.

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Die Masche: Wie BDSM-Interessierte auf Instagram abgezockt werden

Viele dieser Creator inszenieren sich als Meister der Dominanz. Sie nutzen das Dark Romance-Narrativ, um eine Illusion zu erschaffen: Den reichen, mysteriösen, dominanten Mann, der eine unerfahrene Sub in die „wahre“ Welt des BDSM einführt.

Doch die Realität sieht anders aus:

Die drei Schritte der Abzocke

1. Verführung auf TikTok
• Mystische Videos mit düsterer Ästhetik.
• Hohle, aber intensive Phrasen („Du wirst nie wieder der Gleiche sein, wenn du dich mir anvertraust“).
• Andeutungen einer exklusiven Geheimwelt, zu der nur „wahre“ BDSM-Interessierte Zugang haben.
2. Lockung auf Instagram
• „Schreib mir eine DM, wenn du bereit bist“ oder „Nur wahre Subs werden die nächste Stufe erreichen.“
• Exklusive Gruppen, Mentoring-Angebote oder angeblich geheime BDSM-Geheimnisse.
3. Monetarisierung durch Lügen
• Kostenpflichtige Kurse, die nichts Neues bieten.
• Coaching-Gespräche gegen hohe Gebühren.
• Manipulation durch emotionale Kontrolle („Wenn du mir nicht zahlst, bist du nicht bereit für diese Welt“).
• Direkte Tributforderungen („Ein echter Sub zeigt Hingabe durch Geschenke“).

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Dark Romance und BDSM – Die gefährliche Vermischung

Warum Dark Romance das perfekte Werkzeug für Blender ist

Dark Romance ist ein populäres Literaturgenre, in dem oft toxische Beziehungsdynamiken romantisiert werden. Viele TikTok-Creator nutzen genau dieses Bild:
• Dominante Männer mit kaltem Blick und dunklem Anzug.
• Weibliche Protagonistinnen, die sich „retten“ lassen müssen.
• Grenzüberschreitungen, die als Zeichen wahrer Liebe verkauft werden.

Diese Creator nutzen genau dieses Narrativ, um insbesondere weibliche BDSM-Einsteigerinnen zu manipulieren: „Du musst nur genug vertrauen, dann wirst du mich verstehen.“

Doch wahre Dominanz hat nichts mit Manipulation oder finanzieller Ausnutzung zu tun.

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So schützt du dich vor TikTok-BDSM-Blendern

Wenn du BDSM für dich entdecken möchtest, solltest du besonders vorsichtig sein, wem du folgst. Hier sind einige klare Warnsignale:

✔ Der Creator weicht kritischen Fragen aus oder blockt Skeptiker.
✔ Er oder sie lockt mit exklusiven Inhalten, die nur gegen Bezahlung verfügbar sind.
✔ BDSM wird als mysteriöse Geheimwissenschaft dargestellt, zu der nur „Auserwählte“ Zugang haben.
✔ Es wird psychologischer Druck ausgeübt („Wenn du nicht zahlst, bist du nicht bereit für BDSM“).
✔ Der Fokus liegt nicht auf Wissen, sondern auf Selbstdarstellung.

Wo finde ich seriöse BDSM-Informationen?

Statt auf TikTok-Gurus zu vertrauen, solltest du dich an seriöse Quellen wenden:

✔ BDSM-Foren und Communities (z. B. sudom.ch, lokale Stammtische).
✔ BDSM-Bücher und Studien (statt oberflächlicher TikTok-Weisheiten).
✔ Erfahrene BDSM-Praktizierende, die Wissen teilen, ohne Geld dafür zu verlangen.

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Fazit – BDSM ist keine Show, sondern Verantwortung

BDSM ist eine Welt voller Möglichkeiten, aber sie erfordert Wissen, Vertrauen und klare Grenzen. Wer TikTok nur nutzt, um BDSM-Neulinge in teure Instagram-Kurse zu ziehen, handelt nicht im Sinne der Community – sondern als Blender.

Lass dich nicht von billigen Anzügen, leeren Phrasen und Dark-Romance-Klischees blenden. BDSM ist keine Inszenierung, sondern eine echte, verantwortungsvolle Lebensweise. Und echte Doms müssen niemanden mit TikTok-Tricks überzeugen – sie zeigen ihre Qualität durch Wissen, Respekt und echtes Verständnis.