Teilen:
Abkürzung für Bondage & Discipline, Dominance & Submission, Sadismus & Masochismus.
Das Akronym BDSM ist eine Sammelbezeichnung für eine Gruppe von Sexualpräferenzen oder sexualisierten Verhaltensweisen, die sich aus den Anfangsbuchstaben der englischen Begriffe Bondage, Discipline, Dominance and Submission, Sadism and Masochism zusammenset Übersetzt bedeutet dies Bondage und Disziplinierung, Dominanz und Unterwerfung sowie Sadismus und Masochismus. BDSM umfasst Verhaltensweisen, die unter anderem mit Dominanz und Unterwerfung, spielerischer Bestrafung, Lustschmerz oder Fesselspielen in Zusammenhang stehen können. Obwohl BDSM eine sexuelle Komponente haben kann, kann es auch völlig ohne diese ausgeübt werden Es gibt keine allgemein gültige Definition, wo genau BDSM beginnt; es enthält für jede Person andere Aspekte.
BDSM-Aktivitäten werden oft als „Spiel“ oder „Session“ bezeichnet, was eine zeitlich begrenzte, vordefinierte Handlung beschreibt.
Rollenmodelle:
• Top (Dom): Der aktive, kontrollierende oder dominante Part, der beispielsweise fesselt, bestraft, schlägt oder spielerisch erzieht und die Macht ausübt.
• Bottom (Sub): Der passive, devote oder unterwürfige Part, der sich den Handlungen aussetzt (z.B. gefesselt, geschlagen, gedemütigt oder belohnt wird). Die Lust kommt oft von Gefühlen der scheinbaren Hilflosigkeit, des Ausgeliefertseins und der Abgabe von Verantwortung.
• Switcher: Personen, die beide Rollen, Top und Bottom, in derselben oder in unterschiedlichen Sessions einnehmen.
Teilaspekte des BDSM:
1. Bondage (B) (Fesselung): Praktiken, bei denen eine Person gefesselt oder in der Bewegungsfreiheit eingeschränkt wird, oft mittels Seilen, Handschellen, Lederriemen oder Ketten.
2. Discipline (D) (Disziplinierung): Konzentriert sich auf Regeln und Kontrolle (auch „Erziehungsspiele“), wobei der aktive Part Regeln aufstellt, deren Einhaltung kontrolliert und gegebenenfalls Belohnungen oder Strafen (Züchtigungen) anwendet.
3. Dominance (D) & Submission (S) (Dominanz & Unterwerfung): Erzeugt ein freiwilliges und kontrolliertes Machtgefälle. Der submissive Part gehorcht dem dominanten Part im Rahmen der vereinbarten Grenzen. Dies kann sich auf Sessions beschränken oder permanent in den Alltag integriert werden (24/7).
4. Sadism (S) & Masochism (M) (Sadismus & Masochismus): Beschäftigt sich im Kern mit dem gewollten Zufügen bzw. Erleiden von Schmerzen (Lustschmerz) und intensiven Sinneseindrücken. Praktiken können Schläge, heiße Wachse, Kneifen oder Kitzeln umfassen. Der Sadist fügt Schmerz zu, der Masochist genießt ihn.
Hinweise zum Kauf und zur Anwendung von Ausrüstung:
• Bondage für Anfänger: Es ist ratsam, mit BDSM-Basis-Ausrüstung wie Handschellen oder Manschetten mit Klettverschluss zu beginnen. Vom Start mit Seilen wird abgeraten, falls die Knotentechnik nicht beherrscht wird, da dies zu Verletzungen wie Verbrennungen oder Einschnitten führen kann.
• Schmerz-Spielzeuge: Bei der Verwendung von schmerzbringenden Spielzeugen sollte man die Anwendung beherrschen. SM-Kerzen, die für Spiele mit heißem Wachs verwendet werden, bestehen oft aus Paraffin und haben einen niedrigen Schmelzpunkt, um zu verhindern, dass das Wachs zu heiß wird.
• Selbst-Erfahrung: Es ist hilfreich, Schlagwerkzeuge oder andere Utensilien zuerst an sich selbst auszuprobieren, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie sie sich anfühlen, bevor man sie bei anderen anwendet
Die Grundlage aller BDSM-Praktiken ist die Freiwilligkeit und das gegenseitige Einverständnis (Konsensualität) der Beteiligten. Alle Varianten des BDSM haben gemeinsam, dass sich die Beteiligten freiwillig aus ihrer Gleichberechtigung in ein verändertes Machtgefälle begeben, wobei der devote Partner einen Teil seiner Autonomie an den dominanten Partner abgibt (sogenannter Power Exchange).
Die wichtigsten Verhaltensregeln werden oft unter dem englischen Akronym SSC zusammengefasst, was für „safe, sane and consensual“ steht, übersetzt: „sicher, mit klarem Verstand und in gegenseitigem Einverständnis“. Ein alternativer Kodex ist RACK (risk-aware consensual kink), der „risikobewusstes, einvernehmliches sexuelles Handeln“ bedeutet und die Eigenverantwortung bezüglich des Risikopotenzials betont.
Ein zentrales Element der Sicherheit und Absprache ist das Safeword. Dieses vorher vereinbarte Signalwort ermöglicht es dem Beteiligten, die Einwilligung jederzeit zu widerrufen und das Spiel sofort und unmissverständlich abzubrechen
BDSM-Sessions erfordern generell weitergehende Sicherheitsmaßnahmen als "Vanillasex"
Vorgespräche: Vor der eigentlichen Handlung sind intensive Vorgespräche über Wünsche, Tabus und Hard- sowie Soft-Limits aller Beteiligten notwendig. Hard-Limits sind Praktiken, die absolut nicht gewollt sind; Soft-Limits sind weiche Grenzen, die man zulässt, aber nicht unbedingt ständig erleben möchte.
• Safeword: Das Safeword muss jederzeit unmissverständlich zum Abbruch führen. Um Verwechslungen mit Worten, die im Rollenspiel vorkommen könnten, zu vermeiden, sollten Worte wie „Stopp“ oder „Nein“ vermieden werden. Ein Ampelsystem kann auch genutzt werden: Gelb signalisiert das Nähern der Schmerzgrenze, Rot den sofortigen Abbruch.
• Kommunikation bei Einschränkung: Wenn der Bottom gefesselt oder geknebelt ist und nicht sprechen kann, können Geräuschmacher (Glöckchen, Rassel) oder vereinbarte Handzeichen zum Abbruch dienen.
• Anatomische Vorsicht: Anfänger*innen wird geraten, keine Handlungen halsaufwärts (einschließlich des Halses selbst) durchzuführen. Es ist zu vermeiden, Nerven oder Gefäße abzubinden oder abzuschnüren, um gesundheitliche Risiken zu verhindern.
• Notfallausrüstung: Bei Bondage sollten immer Rettungsscheren (wie eine Robin Safety Boy-Schere) oder Gurt-Cutter griffbereit liegen, um Seile schnell aufschneiden zu können, falls Gliedmaßen einschlafen oder taub werden. Auch Schlüssel für Handschellen müssen jederzeit zugänglich sein.
• Nachsorge (Aftercare): Nach einer intensiven Session, in der Endorphine ausgeschüttet werden, benötigt der passive Part (Bottom) oft Zeit, um sich zu erholen (sogenannter Absturz). Der Top hat die Pflicht, sich um den Bottom zu kümmern. Es wird empfohlen, ein zuckerhaltiges Getränk bereitzustellen, da BDSM kräftezehrend sein kann.
Die Geschichte von BDSM ist komplex und reicht weit in die Vergangenheit zurück, obwohl der Begriff selbst erst im 20. Jahrhundert geprägt wurde. BDSM umfasst ein breites Spektrum an sexuellen und nichtsexuellen Praktiken, die oft mit Macht, Kontrolle und Schmerz verbunden sind.BDSM hat sich von einer Praxis, die in der Öffentlichkeit tabuisiert und kriminalisiert wurde, zu einem Ausdruck individueller Sexualität und Selbstbestimmung entwickelt. Es ist heute ein weit gefächertes Feld, das sowohl psychologische als auch kulturelle Dimensionen umfasst.
Antike und frühe Kulturen
Mittelalter
18. und 19. Jahrhundert
Frühes 20. Jahrhundert
Nachkriegszeit und 1960er Jahre
Spätes 20. Jahrhundert
21. Jahrhundert
Manche Links in diesem Wiki sind Affiliate-Links. Ein Kauf über diese Links kostet dich keinen Cent mehr, hilft aber dabei, unsere Community und die Erstellung neuer Inhalte zu unterstützen. Danke, dass du unser Projekt mitträgst.
Unser Ziel ist es, Menschen bestmöglich zu unterstützen. Dieses Prinzip bildet die Grundlage unseres Handelns und ist der Schlüssel zum Erfolg – besonders in der Welt von BDSM, Vertrauen und Wachstum.
Einloggen oder anmelden