CNC

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DEFINITION

Consensual Non-Consent (abgekürzt CNC, auf Deutsch: Einvernehmliches Nicht-Einverständnis) ist eine BDSM-Praktik, bei der eine Situation simuliert wird, in der die submissive Person scheinbar gegen ihren Willen behandelt wird.

URSPRUNG

Die Idee des CNC ist eng mit Rollenspielen verbunden, die Machtgefälle und scheinbaren Zwang darstellen. Solche Fantasien existieren seit Jahrhunderten in der Literatur, etwa in Werken wie Die Geschichte der O (1954). Mit der wachsenden BDSM-Community und Plattformen wie FetLife hat sich CNC als fest etablierte, aber umstrittene Praktik innerhalb der Szene entwickelt.

Obwohl es im Spiel so wirkt, als würde die unterlegene Person sich widersetzen oder das „Nein“ nicht akzeptiert werden, basiert CNC auf vollständigem Konsens, klaren Absprachen und festgelegten Grenzen. Diese Szenarien können extreme Machtspiele umfassen, darunter Zwangsrollen, Überwältigung oder Kontrollentzug.

PRINZIPIEN

Konsens ist unerlässlich

Trotz des Spiels mit Zwang und Überwältigung müssen beide Parteien klare Absprachen treffen und dem Szenario zustimmen.

 

Vertrauen und Sicherheit

CNC erfordert eine starke Vertrauensbasis zwischen den Partnern, da es sich um eine sehr intensive Form der Machtspiele handelt.

 

Klare Kommunikation vor und nach der Session

Alle Erwartungen, Grenzen und potenziellen Trigger müssen vorab besprochen werden.

RISIKEN

Emotionale Überforderung

Die Simulation von Zwang oder Machtlosigkeit kann bei der submissiven Person zu Angst, Panik oder emotionalem Trauma führen.

 

Verletzungen

Körperliche Szenarien wie Fesselung oder Überwältigung können zu Verletzungen führen, wenn sie unsachgemäß ausgeführt werden.

 

Missbrauch der Dynamik

Wenn die Kommunikation unklar ist oder Grenzen missachtet werden, besteht die Gefahr, dass das Spiel in reale Grenzüberschreitungen umschlägt.

NOTWENDIGE AUSRÜSTUNG

  • Fesseln, Seile oder Handschellen
  • Augenbinden oder Knebel
  • Safe-Tools wie eine Schere zum schnellen Lösen von Fesseln
  • Weichere BDSM-Instrumente wie Paddles oder Peitschen (für disziplinarische Szenarien)

ANWENDUNGSINFORMATION

Typische CNC-Szenarien

  • Überwältigungsfantasien: Die dominante Person „zwingt“ die submissive Person zu bestimmten Handlungen (z. B. Knebelung, Fesselung).
  • Rollen der Machtlosigkeit: Die Sub übernimmt eine Rolle, in der sie keine Kontrolle hat (z. B. Gefangenschaft).
  • Verweigerung des Gehorsams: Die Sub spielt mit Widerstand, während der Dom die „Kontrolle“ übernimmt.
  • Bestrafungsszenarien: Die Sub „wird bestraft“, selbst wenn sie vorgibt, nicht damit einverstanden zu sein.

 

Sicherheitsmechanismen

  • Safe Words: Ein festgelegtes Wort, das sofort das Spiel beendet.
  • Non-verbale Signale: Da CNC häufig Situationen einschließt, in denen die Sub sprachlich eingeschränkt ist (z. B. durch Knebelung), sollten alternative Signale (z. B. ein Handzeichen oder das Fallenlassen eines Objekts) vereinbart werden.
  • Aftercare: Nach intensiven CNC-Sessions ist eine emotionale Nachsorge entscheidend, um sicherzustellen, dass keine negativen Emotionen zurückbleiben.

 

Eignung

  • Nicht für Anfänger geeignet. CNC erfordert Erfahrung, eine klare Vertrauensbasis und ein Verständnis der psychologischen Dynamik.
  • Für fortgeschrittene Paare oder Spielpartner, die sich der emotionalen und physischen Risiken bewusst sind.

 

Vorbereitung

  • Festlegen von Spielregeln, Grenzen und einem detaillierten Szenario.
  • Besprechen von potenziellen emotionalen Auslösern oder unerwünschten Situationen.
  • Vereinbaren von Sicherheitsmechanismen wie Safe Words oder Handzeichen.

 

Aftercare

  • Körperliche und emotionale Nachsorge, einschließlich Beruhigung durch Gespräche, Massagen oder körperliche Nähe.
  • Reflexion über das Szenario und eventuelles Feedback, um künftige Sessions zu verbessern.
  • Aufarbeiten negativer Emotionen, falls diese während des Spiels aufgetreten sind.

 

Präventionsmaßnahmen

  • Vor jedem Spiel klare Grenzen und Regeln definieren.
  • Die körperliche und psychische Verfassung der Sub prüfen.
  • CNC nur mit einer etablierten Vertrauensbasis durchführen.

LITERATUR

Empfohlene Literatur:

  • „The Ultimate Guide to Kink“ von Tristan Taormino (Abschnitte zu Non-Consent Play und emotionaler Sicherheit)
  • „SM 101: A Realistic Introduction“ von Jay Wiseman
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